Arbeit mit dem Pferd ...

... ich habe versucht hier einige Dinge zusammen zu stellen, die evtl. hilfreich sein könnten.
Handarbeit, Longe, Zirzensische Lektionen uvam. Diese Sparte kann ausgeweitet werden - also falls Ihr auch noch etwas beitragen möchtet - herzlich gerne!

Longieren ist eine Wissenschaft für sich ... Ich werde oft gefragt, wie es geht, was am besten ist...
Hier einiges, wie ich es halt mache...

- Longenarbeit mit Max -

Die Ausrüstung: Ein gut sitzender Longiergurt, Ausbinder (ich bevorzuge welche mit Gummianteil, da diese flexibler sind), Trense, Longe, Peitsche - na ja und eigentlich auch Handschuhe - aber ich hasse die Dinger und hoffe darauf, dass Max ein Kavalier ist und mir nicht die Longe durch die Hände zieht...

Ein kleiner Tipp: Wenn das Hotti sich nicht biegen mag - die Hand mit der Longe am Körper abstützen, so dass man mehr Halt hat (aber nicht die Schlaufe ums Handgelenk - ist schon so mancher hinter seinem Pferd durch den Sand gezogen worden). Max hatte anfangs reichlich Schwierigkeiten, den Kopf so weit nach innen zu nehmen, wie ich es gerne hätte - ach ja und ich arbeite die ersten Minuten immer ohne Ausbinder, bis das Hotti locker ist und sich gestreckt hat - erst dann muss es in Haltung gehen (Mutabor lief übrigens an der Longe auch dann am Zügel, wenn gar keine Ausbinder dran waren - aber das bedarf langen Trainings...). 

Noch ein paar Worte dazu, wie die Longe am Gebiss angebracht wird. Einige schwören auf einen Kappzaum. ich bevorzuge die Trense, da sie das Hotti mehr an das Reiten erinnert - denke ich. Aber junge Pferde, z.B. arbeite ich grundsätzlich zunächst am Kappzaun oder Halfter.
4 Arten die Longe in das Gebiss einzuklinken:

  1. - direkt am inneren Gebissring
       
    Hierzu muss das Hotti allerdings schon sehr im Longieren gefestigt sein, ansonsten zieht sich der Gebissring zu leicht durchs Maul - und das sieht man leider viel zu oft...
    Es ist aber auch die direkteste Verbindung zum Pferdemaul und ich bevorzuge sie - sobald Hotti damit umgehen kann.

  2. - die Longe wird durch den inneren Gebissring gezogen und am äußeren befestigt

    Diese Art sieht man immer seltener - hat aber den Vorteil, dass der innere Ring sich eben nicht durch das Maul ziehen kann. Und wenn das Hotti den Drall nach Außen hat (Fliehkraft...) kann diese Befestigung hilfreich sein.

  3. - die Longe wird durch den inneren Gebissring gezogen, über den Kopf des Pferdes geführt (Genick) und am äußeren Gebissring befestigt
      
    im Prinzip wie unter 2. - aber die Longe über dem Genick hat noch eine - ich nenn es mal strengere - Einwirkung. Manche Pferde mögen es - ich longiere gerne so, wenn junge Pferde von Kappzaum auf Trense an der Longe übergehen.

  4. - die Longe wird an einem Dreiecksstück befestigt und dieses wiederum wird in beide Gebissringe eingeklinkt.
      
    dies nenne ich gerne die sichere Longierart - der Druck verteilt sich auf auf beide Gebissringe - allerdings mit dem Nachteil, dass die Hilfen auch etwas schwammig ankommen. Anfängern an der Longe, gebe ich aber gerne diese Verschnallung an die Hand - denn das Pferdemaul wird geschont, wenn der in der Mitte nicht ganz so geschickt ist...

Der Max ist ein Profi an der Longe - daher arbeite ich mit ihm direkt am inneren Gebissring.
Hier sehr schön zu sehen, dass die Biegung durch das ganze Pferd geht.

Einmal umschnallen bitte. Der innere Ausbinder soll kürzer sein, als der äußere (logisch, da sich das Pferd ja auf einem Kreis bewegt). Ich schnalle innen 3-5 Loch kürzer als außen, eigentlich sagt man, dass es 1-2 Loch Unterschied sein sollen. Ich finde aber, dass die deutliche Biegung es dem Hotti leichter macht sich zu biegen und dem inneren Zügel nachzugeben. Ich arbeite lieber kürzere Reprisen an der Longe, aber dafür intensiver.

Vorbildlicher Max! Das innere Ohr ist bei mir, er hat den Ausbindern nachgegeben - bereit für mehr Schwung!

    

Ich schicke das Max etwas mehr vorwärts, mehr Grundtempo, mehr Schwung - ergo die Hinterhand wird aktiviert. Auf dem linken oberen Bild sehr schön zu sehen, dass die Vorderhand freier geworden ist, das die Hinterhand mehr schiebt und die Vorderbeine schneller wieder vorgehen können. 
Man beachte Max´ Ohrenspiel - voll konzentriert und das innere Ohr immer nach innen.

Bei den beiden Bildern oben und unten kann man gut die Biegung sehen, die durch das ganze Hotti geht. Hab beide Bilder genommen, da ich mich nicht entscheiden konnte, welches denn nun nehmen.
Unten gut zu erkennen: Das innere Hinterbein schiebt ganz ordentlich!

Der Galopp - Schwerstarbeit für Max... Ich arbeite viel im Freilauf mit ihm den Galopp, lasse ihn immer wieder angaloppieren und arbeite viele kurze Reprisen. Max ist mit viel Elan dabei, aber es bereitet ihm große Probleme. An der Longe sind wir inzwischen soweit, dass er an langer Longe aus forschen Trab heraus das Angaloppieren hinbekommt, allerdings noch in sehr hohem Grundtempo...

Niedliches Bild oder? Max voller Elan und das Vorderbein fliegt nur so dahin... Und die volle Konzentration sieht man ihm auch an.

Der Max ist müd´ - aber zufrieden. Wichtig ist jetzt, dass nach der Arbeit am Ausbinder das Hotti nochmal Gelegenheit bekommt, sich zu dehnen, zu lockern und zu strecken. Max genießt es immer sehr, nach harter Arbeit an der Longe die Nase gen Erde zu bewegen und dann schnaubt er ab, was das Zeug hält. Max hat immer mehr Freude an der "Kreisarbeit" - er ist dabei immer aufmerksam und hochkonzentriert.
Das Hotti sollte jedenfalls immer entspannt und relaxt zurück in den Stall gehen.


Home ] Nach oben ] Zirzensische Lektionen ] [ Longe mit Max ] TurnierIdeen-Paarklasse ] TurnierIdeen-Freundschaft ] TurnierIdeen-Dressur ] TurnierIdeen-Pferd-und-Hund ] Momo laufen-lassen ] Momo laufen-lassen II ] Max - Trail ueben ] Momo und die Plane ] Momo, der Fußballspieler ]